ARM Aktienanalyse und Quartalszahlen vom 07.02.2024

Veröffentlichungsdatum: 09.02.2024

ARM wurde oft für seine vermeintlich zu hohe Bewertung kritisiert. Doch die jüngsten Ergebnisse für das dritte Quartal 2024 (ARM’s Geschäftsjahr 2024 beginnt am 01.03.2023) zeigen eindeutig, dass das Unternehmen wieder auf Wachstumskurs ist. Die beeindruckenden Prognosen, die im Rahmen der Ergebnisse für das dritte Quartal 2024 bekannt gegeben wurden, haben alle Erwartungen pulverisiert. Der Aktienkurs von ARM schießt dementsprechend in die Höhe.

Geschäftsmodell: Spezialisierung als Schlüssel zum Erfolg

Zunächst einmal möchte ich auf Arm’s Geschäftsmodell eingehen, das sich auf die Entwicklung von Mikroprozessoren konzentriert. Im Gegensatz zu traditionellen Halbleiterunternehmen, die den gesamten Prozess von der Entwicklung bis zum Verkauf abdecken, spezialisiert sich Arm ausschließlich auf das Design – ähnlich wie Nvidia.

Dadurch kann ARM eine enge Zusammenarbeit mit Halbleiterherstellern aufbauen und von deren intensiven Zusammenarbeit profitieren, während es gleichzeitig eine breite Palette von Kunden bedient. Dieses spezialisierte Geschäftsmodell hat sich als äußerst erfolgreich erwiesen und hat Arm eine führende Position in der Branche verschafft.

Wettbewerbsposition

Die Stärke von Arm liegt in seinem breiten Netzwerk und den damit verbundenen Synergieeffekten. Je mehr Softwareentwickler auf Arm-Prozessoren setzen, desto mehr Halbleiterunternehmen sind daran interessiert, Arm-Technologie zu nutzen, um ihre Produktpalette zu erweitern. Diese positiven Netzwerkeffekte bilden hohe Eintrittsbarrieren für potenzielle Konkurrenten und stärken Arms führende Position in der Branche. Insbesondere im Bereich der Mobiltelefonchips besitzt Arm einen Marktanteil von beinahe 100%. Doch das Unternehmen strebt auch eine verstärkte Präsenz in Wachstumsmärkten wie Rechenzentren und PCs an. Die Beteiligung von Branchengrößen wie AMD und Nvidia an ARM deuten auf weiteres Wachstumspotenzial hin.

Aktuelle Quartalszahlen vom 07.02.2024

Erwartungen werden übertroffen

ARM meldete bei den am 07.02.2024 veröffentlichten Quartalszahlen Einnahmen in Höhe von 824 Millionen USD für das dritte Quartal, was die Erwartungen um 61 Millionen USD übertraf. Der bereinigte Gewinn pro Aktie lag bei 0,29 USD, was die Prognosen um 0,04 USD übertraf. Diese starken Ergebnisse führten zu einem Anstieg der ARM-Aktien um mehr als 60% in den beiden darauffolgenden Handelstagen.

Starker Ausblick

Zusätzlich zu den beeindruckenden Ergebnissen für das dritte Quartal erhöhte ARM auch seine Prognose für das vierte Quartal des Geschäftsjahres. Das Unternehmen erwartet nun Einnahmen von 850 bis 900 Millionen USD und einen bereinigten Gewinn pro Aktie von 0,28 bis 0,32 USD. Diese optimistische Prognose liegt deutlich über den Erwartungen des Marktes.

Effektive Monetarisierung

Eine bisherige Herausforderung für ARM war die effektive Monetarisierung seiner Produkte. Trotz einer hohen Anzahl von ausgelieferten Chips mit ARM-Technologie blieben die Einnahmen vergleichsweise niedrig. Doch das Management hat Maßnahmen ergriffen, um dieses Problem anzugehen. Durch verbesserte Verhandlungen mit Kunden wie Apple konnten höhere Lizenzgebühren erzielt werden, was zu einer deutlich verbesserten Marge führte.

Expansion in neue Märkte

ARM strebt auch eine Expansion in neue Marktsegmente an, um sein Wachstumspotenzial weiter auszuschöpfen. Besonders vielversprechend ist der Eintritt in Bereiche wie künstliche Intelligenz (KI) und PCs. Die Nutzung von ARM-Technologie in NVIDIA’s KI-Chips bietet Zugang zu einer stark wachsenden Nachfrage nach KI-Lösungen. Außerdem arbeitet ARM daran, seine Präsenz im PC-Markt auszubauen, unterstützt durch Partnerschaften mit Unternehmen wie Qualcomm, NVIDIA und Advanced Micro Devices. Apple hat bereits den x86-Chip (AMD/Intel) auf ARM umgestellt. Weitere Firmen könnten folgen.

Zukunftsaussichten

Was die kurzfristigen Aussichten betrifft, so sind die Umsatzaussichten von Arm äußerst positiv. Das ist vor allem auf das gestiegene Interesse an der neuen Armv9-Technologie und die steigende Nachfrage nach KI-Anwendungen zurückzuführen. Dennoch gibt es auch Herausforderungen, darunter die globalen Lieferkettenunsicherheiten und die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung im Kontext des KI-Bereichs. Trotz dieser Herausforderungen sind die Aussichten für Arm vielversprechend, insbesondere angesichts der jüngsten Prognosen für ein Umsatzwachstum von rund 44% im kommenden Quartal.

Dieses beeindruckende Umsatzwachstum zeigt, dass Arm auf dem richtigen Weg ist, um seine langfristigen Wachstumsziele zu erreichen.

Fazit

In Anbetracht all dieser Faktoren lässt sich sagen, dass ARM trotz einer möglicherweise hohen Bewertung langfristig gesehen weiteres Kurspotential bieten kann. Obwohl die zukünftigen Kennzahlen (KGV, KUV, Free-Cash-Flow) hoch erscheinen mögen, spiegelt es doch die starke Positionierung von ARM in der Branche wider – ähnlich wie bei Nvidia.

Mit einem erwarteten, langfristigen jährlichen Wachstum von geschätzten 30 % und seiner führenden Rolle im Bereich der Mikroprozessoren sehe ich Arm als vielversprechende langfristige Investition an. Ich halte ARM für ein Unternehmen mit hervorragenden Wachstumsaussichten. Für einen Kauf würde ich angesichts des starken Kursanstiegs allerdings auf einen deutlichen Rücksetzer warten.

Disclaimer

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